Maja Dierich-Hoche ist bildende Künstlerin und Kunstpädagogin

Sie agiert zwischen Kunst, Aktivismus und Bildung

 

seit 2023  Akademische Mitarbeiterin 

DigiProSMK | Digitalisierungsbezogene und digital gestützte Professionalisierung von Sport-, Musik- und Kunstlehrkräften 

im CoP 2: Professionalisierung für hochimmersive, digitale Medien Universität Potsdam

seit 2020 Lehre und Forschung Universität Potsdam - Bereich Kunst  

2016-2020 Co-Gründerin school colors gUG Initiative für kulturelle Bildung

2008-2016 Gründung & Geschäftsführung Kunstschule

2003 Diplom Kunst/Kunstpädagogik

 

 

Forschungsinteressen:

skulpturale Malerei und Zeichnung mit hochimmersiven Medien

VR- und AR Anwendungen in künstlerischen Lernsettings 

Motivationsförderung im Hinblick auf die interkulturelle Öffnung des Kunstunterrichts

Im Zentrum der Werke von Maja Dierich-Hoche stehen Individuen, eingebettet und gleichzeitig entwurzelt in einem Raum, der sie quasi aus dem Bild wirft. Die Vergangenheit der Porträtierten ist in den Bildern präsent.

 

In Ost-Berlin aufgewachsen, sieht Maja Dierich-Hoche sich mittlerweile eher heimatlos aber nicht fremd. Ostberlin, eine Stadt in der die sozialistische Architektur sichtbar und mit jeder Jahreszeit stärker in den Hintergrund tritt. Vergangenheit und Erinnerungen können nicht mehr an den Raum, der sich stetig ändert verknüpft werden. Berlin ist ein Synonym einer hyperrealen Stadt, in der das „Alte“ nur noch als Kulisse für die Neuerfindung der Menschen im Hyperkapitalismus steht. Ein postsozialistischer Raum der in der Überästhetisierung sexy sein soll. Der die Sehnsucht des Menschen nährt, sich außerhalb aller Kontexte neu zu erfinden.

 

Diesem Prozess erteilt die Malerin eine klare Absage. Denn was bleibt übrig von den Menschen, die in diesen Räumen wahre Erinnerung haben?

 

Die Vergangenheit erscheint auf ihren großformatigen Leinwänden als Traum, den man nicht mehr kommunizieren kann. Für die Menschen ist etwas auf der Strecke geblieben - etwas das sie trennt, abspaltet – Schuld, Angst und Ekel bleiben übrig. Das ist es, was ihre Werke aufs Eindringlichste verraten. Es ist eine beunruhigende Flaschenpost, aus einer anderen Zeit, die uns in unserem oberflächlichen Geplänkel von der ewigen Jagd auf das Neue zutiefst stören. Verletzt, verloren, zerstört, allein – Schönheit wirkt hier nicht selbstbewusst, sondern zeigt die tiefe Verletzbarkeit des Individuums. Schönheit die einen nicht berührt, sondern Angst macht.

 

Maja Dierich-Hoche führt den Betrachter in einen dunklen Sog, hinein in die Fragilität der menschlichen Psyche und provoziert die Frage aus welchem düsteren Teil unserer Sehnsucht unsere zwanghafte Suche nach dem Neuen entsprungen ist.

 

Sprünge ins Ungewisse auf bekannten Pfaden.

 

 

 

 

English Version

 

The works of Maja Dierich-Hoche based on four chosen works of art

 

At the beginning of the 21st Century the works of the artist Maja Dierich-Hoche had a stong graphic orientation. Her more recent works have a more personal and clearer form of expression.

At the centre of her paintings are individuals, embedded and at the same time uprooted, giving the impression of them being virtually thrown out of the picture. A very contradictory message.

 

The artists past is clearly present in her work. It should come as no surprise, that Maja Dierich-Hoche grew up in East Berlin, a city where socialist architecture is still clearly visible, but with the seasons, fades into the background. There is no place for the past and memories in her room, as it is permanently changing and can no longer be linked. In Berlin as a synonym of a hyper-real city, the “old“ only stands as the backdrop for the reinvention of people in its hyper-capitalism.

 

A post- socialist room which shall be sexy in its over-aestheticization. It nourishes the longing of the people, allowing them to reinventthemselves. Maja Dierich-Hoche clearly rejects this process.

 

So what is left from the people, that have a true memory of these rooms? The past in these pictures appears like a dream, which can no longer be communicated.

 

But for the people, something has been lost - something that separates them, splits them - guilt, worry and disgust is what remains.

 

This is exactly what Maja Dierich-Hoche’s paintings consistently and forcefully portray. It is an alarming “message in a bottle” from another time, that deeply disturbes our superficial squabble, during our endless search for change. Hurt, lost, destroyed, alone - beauty is not displayed with confidence, instead it shows the deep vulnerability of the individual.

 

Beauty that does not touch you, but instils fear.

 

 

Maja Dierich-Hoche rejects this illusion and leads the viewer into the dark world of the fragility of the human psyche, and provokes the question, from which gloomy part of our longing comes our desperate search for change.